Die Zukunft der digitalen Implantologie

Seit mehr als zehn Jahren suchen Industrie und Behandler nach einem Weg, Patienten unter bestimmten Voraussetzungen – etwa entsprechende Compliance, ausreichendes Knochenangebot in definierter Qualität und Ausschluss einiger Risikofaktoren – okklusal verschraubte Lösungen unter Einbeziehung gerade gesetzter Implantate am selben Tag bieten zu können. Im Idealfall sollte diese komplexe Behandlung minimalinvasiv, schnell und so atraumatisch wie möglich erfolgen, sodass die Patienten den neu eingesetzten Zahnersatz unter Beachtung der Belastungsgrenzen direkt verwenden können. Damit könnte die „back-to-work“ beziehungsweise „back-to-life“-Option auch als Marketingmittel für die Praxis oder Klinik genutzt werden.

Nach den ersten – zum Teil auch erfolgreichen – Versuchen rückte diese Form der Behandlung jedoch wieder in den Hintergrund, da man sehr schnell feststellte, dass nur ein kleiner Patientenkreis alle Grundvoraussetzungen erfüllte und sie außerdem deutlich teurer war als konventionelle Behandlungsmethoden.

Diese Diskrepanz führte zu einer Marktverdrängung der neu aufstrebenden Behandlungsideen.

Hinzu kamen die seinerzeit noch relativ hohen Strahlendosen. Es wurde kritisiert, dass diese nicht in einem vernünftigen Verhältnis zu den Vorteilen standen, welche die Erkenntnis über die dreidimensionalen Gegebenheiten im Patientenkiefer liefern. Grundvoraussetzung für eine Operationsplanung mit präfabrizierter Prothetik unter Verwendung von OP-Schablonen ist systemübergreifend eine vorhergehende Diagnostik mittels Computertomografie, sei es durch herkömmliche CTs oder DVTs (CBCT).

Diese erfolgte nach dem ALARA-Prinzip: „as low as reasonable achievable“.

Durch die Markteinführung von immer mehr Low-Dose- und Ultra-Low-Dose- Geräten verlor das oben genannte Prinzip in den vergangenen Jahren mehr und mehr an Bedeutung, sodass eine dreidimensionale Diagnostik mittlerweile als Standard für implantologische Eingriffe angesehen werden darf. Das zeigen auch die Empfehlungen der Fachverbände für den Einsatz solcher Geräte bei bestimmten Indikationen. Folglich werden auch die Behandlungsmethoden in Bezug auf direkte Versorgung unter Verwendung gerade inserierter Implantate („immediate loading“) wieder aufgegriffen und gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung.

Im Bereich Operationsplanung und Bohrschablonenherstellung setzt sich die Nutzung moderner Systeme mit deutlich höherer Präzision immer mehr durch.

Mit dem Behandlungskonzept ICX-Imperial, das sich aus den Modulen einer Behandlungsplanung mit ICX-Magellan, und der Verwendung präoperativ fabrizierter individueller PMMA-Provisorien (ICX-Smilebridge) sowie vorkonfektionierten prothetischen Komponenten zusammensetzt, hat medentis medical die logische Konsequenz aus Marktbegehren und technischer Machbarkeit gezogen.

Auf Basis präziser Daten ist es nun möglich, auch komplexe Behandlungsvorgänge wie zum Beispiel Implantationen nach Knochenreduktion oder -aufbau zu planen und provisorische Lösungskonzepte anzubieten. Selbstverständlich werden die Grundprinzipien der Sofortbelastung auch hier nicht außer Acht gelassen:
Eine primäre Stabilität der Implantate (Eindrehmoment bei jedem in die Versorgung einbezogenen Implantat größer/gleich 35 Ncm) und die primäre Verblockung (hier mittels der okklusal verschraubten Brücke) muss gewährleistet sein.

Patientenfall
Hier finden Sie ein Beispiel einer der ersten mit dem ICX Imperial-Konzept gelösten Fälle.
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